Die Schuldenfalle - was es zu vermeiden gibt

Die Schuldenfalle - was es zu vermeiden gibt

Die Schweiz gilt als eines der reichsten Länder der Welt – und dennoch haben viele Menschen Schulden. Laut Statistiken sind Hunderttausende Haushalte verschuldet, teils sogar überschuldet. Aber woran liegt das? Hier sind die häufigsten Gründe, warum Schweizerinnen und Schweizer in finanzielle Schwierigkeiten geraten.


1. Konsumkredite und Leasing

Ein neues Auto, ein modernes Smartphone oder Möbel auf Ratenzahlung – Konsumkredite und Leasing sind in der Schweiz sehr verbreitet.

  • Verlockung: „Jetzt kaufen, später zahlen“ wirkt attraktiv.

  • Problem: Hohe Zinsen und langfristige Verpflichtungen führen dazu, dass die monatlichen Kosten unterschätzt werden.


2. Kreditkarten-Schulden

Kreditkarten sind praktisch, können aber gefährlich sein:

  • Viele zahlen nur die Minimalrate zurück – der Restbetrag bleibt und wird hoch verzinst.

  • Unkontrollierte Nutzung für Reisen, Shopping oder Onlinekäufe führt schnell in eine Schuldenspirale.


3. Unerwartete Lebensereignisse

Schulden entstehen nicht nur durch Konsum, sondern auch durch Schicksalsschläge:

  • Arbeitslosigkeit oder Stellenverlust

  • Scheidung oder Trennung

  • Krankheit oder Unfall
    Oft bricht ein Teil des Einkommens weg, während Fixkosten wie Miete, Krankenkasse und Kredite gleich hoch bleiben.


4. Hohe Lebenshaltungskosten

Die Schweiz gehört zu den teuersten Ländern der Welt:

  • Wohnung: Mieten in Zürich, Basel oder Genf verschlingen schnell 30–40 % des Einkommens.

  • Krankenkassenprämien: Für viele Familien eine enorme Belastung.

  • Alltag: Lebensmittel, Freizeit und Mobilität sind ebenfalls kostspielig.
    Wer kein finanzielles Polster hat, greift schneller auf Kredite zurück.


5. Fehlendes Finanzwissen

Ein oft unterschätzter Grund: mangelnde Kenntnisse im Umgang mit Geld.

  • Viele Menschen haben kein Budget oder kennen ihre Fixkosten nicht genau.

  • Finanzprodukte wie Leasing, Kreditkarten oder Konsumkredite werden genutzt, ohne die Folgen zu verstehen.


6. Überoptimismus und Lifestyle-Druck

In einer wohlhabenden Gesellschaft ist der Druck hoch, „mithalten“ zu können:

  • Markenkleidung, Ferien, teure Hobbys oder Ausgehen.

  • Junge Erwachsene verschulden sich besonders leicht, um einen bestimmten Lebensstandard vorzutäuschen.


7. Kombination mehrerer Faktoren

Oft ist es nicht nur ein Auslöser, sondern eine Kettenreaktion:
Beispiel: Ein Arbeitsplatzverlust → Zahlungsverzug bei Rechnungen → Kreditaufnahme → steigende Zinsen → Überschuldung.


Fazit

Verschuldung in der Schweiz entsteht selten über Nacht. Meist sind es schleichende Prozesse: zu hohe Fixkosten, leichtfertige Kredite oder unvorhergesehene Lebensereignisse. Wer seine Finanzen im Blick behält, ein Budget führt und Rücklagen bildet, kann viele Risiken vermeiden. Und wer bereits Schwierigkeiten hat, sollte nicht zögern, frühzeitig Hilfe bei Schuldnerberatungsstellen zu suchen.

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